Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 5399

Geschichtenleser II

22. Januar 2011, 21:18 Uhr

Betreff: Ein fiktiver Traum?

Fiktiver Traum?
Oder doch das Ziel?
Oder schlicht und einfach nur Unfähigkeit und Selbstüberschätzung.


zwischen Jonny, und Christian.
Christian die Bank fahren wir soweit runter, bis zum geht nicht mehr,
da brauchen wir uns dann nicht mehr mit den lästigen Kunden und Mitarbeitern rum ärgern. Hast es noch nicht gemerkt Christian, die wollen doch nur Geld habn, mein Geld von meiner Bank. unverschämt, wie sie sind, so billig wie möglich. Die wo des Geld hoam, heben es von uns ab, bloß weil die Sparkasse denen mehrer Zinsen zahlt. Charakterlos und gierig, wie sie halt sind, ist nicht zu glauben. Jetzt ist Schluss mit lustig. Denen schiebe ich nun ein für alle mal den Riegel vor.
Das ständige reklamieren und rumnörgeln, bloß wegen ein paar Prozent mehr Zinsen, die wir dena ungerechtfertigt abgeschöpft hoam, geht mir buchstäblich voll und ganz auf den S…ck! Hast ja gesehen, was mit Manfred H., mit Karl K. und Reinholdi W. passiert ist! Das wird mir nicht passieren, niemals, dafür bin ich viel zu clever, schließlich habe ich meinen Namen Her-zog nicht umsonst. Na, na, so was passiert mir net, wie dena andern drei Exvorständen!

Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, sehr viele und alles immer und immer wieder durchgespielt, bis mein Kopf gebrummt hat, sicher ist sicher, das ist mein Wahrzeichen, wie ich lebe und stehe. Daher habe ich mir einen genialen und absolut idiotensicheren Plan ausgearbeitet und das noch zu meiner Prüferzeit, weil ich weit vorausschauend bin, sozusagen ein Durchblicker.
Nun pass genau auf Christian, die Verfehlungen unserer Aufseher, die brauch ich dir nicht mehr zu erörtern, die stehen ja dick und breit in der Genossenschaftsbibel, d. h. von dena do hoam me nichts mehr zu befürchten, dafür habe ich gesorgt.

So, jetzt kommt der Kern meines Planes. Dass ich ein genialer Bursche bin, das weißt du ja, das muss dir doch sicherlich am ersten Tag, als du nach Rawetz kamst, aufgefallen sein! Du wirst noch viel von mir lernen müssen, denn das habe ich alles gelernt in meiner harten undurchsichtigen Prüferausbildung.

Mein Plan ist, und damit habe ich schon längst begonnen, Jahr für Jahr, die Bank herunter zu wirtschaften, äh soll heißen herunterfahren, ohne dass es irgendein Heini spitz kriegt. Die bauernschlauen Sprüche sind das wichtigste in diesem Geschäft, das musst du dir merken

Christian, nur so geht’s, nur so kommst du weiter zum Endsieg. Ich bin halt ein Großer, eigentlich der Größte, darum heiße ich Herzog. Christian, wenn du mir bedingungslos, ohne nachmaulen, folgst, sozusagen hinter mir stehst als mein Schatten, dann wirst du es genauso weit bringen, wie ich auch.

Mein Ziel ist es nämlich, jetzt spitz die Ohren Christian, meine Bank soweit herunter zu fahren, bis es letztendlich ein sehr gut bezahlter und krisensicherer Zweimannbetrieb wird. Du und ich, und wir zwei Christian sind dann eins.

Das Bankgebäude wird vermietet oder verkauft, weiß der Geier, was damit wird, wir beide richten uns das Chateau Tropf (Homa-Gebäude) her, mit wuscheligen und flauschigen Böden, dicken Schreibtischen aus Eiche poliert, mit einer riesengroßen Dachterrasse, damit wir einen weiten Ausblick auf unser Fichtelgebirge haben. Halt so richtig urig, das war schon immer mein Traum, seit ich mit dem Namen Her-zog geboren wurde.

Nur einen kleinen Haken hat die ganze Sache, den nehm ich aber gerne in Kauf, wir können unser Chateau Tropf nur bei Nebel oder nachts verlassen, um der Gefahr der Lynchung aus dem Weg zu gehen. Aber dafür habe ich bestens vorgesorgt, denn auf das Dach des Chateau Tropf lasse ich einen Hubschrauberlandeplatz errichten, sicher ist sicher! Schließlich wollen wir ja nicht so enden, wie ein Bankräuber, oder !

Du siehst mein Kamerad, ich habe für alles vorgesorgt und an alles gedacht, Du weißt doch Christian, Neider gibt es auf der ganzen Welt, und erst recht in Rawetz.

So, das war’s im Großen und Ganzen, aber kein Sterbenswort zu irgendjemand verlauten lassen, auch nicht den Aufsichtsräten, nicht dass die auf die Idee kommen und mit von unserem großen Kuchen fressen wollen.

Die Mitarbeiter habe ich schon stark dezimiert, die Verbliebenen wurden mit starken Gehaltskürzungen versehen, aber das genügt mir noch lange nicht. Es bleibt mir immer noch zu wenig Zaster für mich übrig. Man will ja auch schließlich noch leben und mit meinem mageren Gehalt komm ich kaum noch über die Runden.

Daher werde ich mein großes Ziel spätestens in zwei Jahren erreichen! Auf deine Frage, was mit den Kunden wird, kann ich dir nur antworten, was interessiert mich der Schnee von gestern!

Jetzt Christian stell keine weiteren Fragen mehr, das erzeugt nur Ohrenschmalz, meinen genialen Plan hatte ich in München schon ausgearbeitet, wusste seinerzeit nur noch nicht, wo ich ihn umsetzen kann. Jetzt bin ich in Rawetz weil mich der Lockruf Gold, Gold, Gold hierher magisch angezogen hat.

Nochmals Christian, keine Silbe zu irgend jemand was sagen, nicht das es der Wunsiedeler- Kreis erfährt, sonst sind unsere Träume, weggeträumt, und wir stehen auf der Straße, ohne Gold und Geld…..
:a2:

   

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