Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 5197

Nordlicht

21. April 2010, 20:26 Uhr

Betreff: Erfolgreich im schwierigem Umfeld?

Der Artikel der Frankenpost über die VR-Bank Marktredwitz (jetzt: Fichtelgebirge) ist ja fast ein Rückfall in die Zeiten der "Hofberichterstattung" alter Zeiten.

Relativ unreflecktiert wird da scheinbar das wiedergegeben, was der Vorstand und das Geschäftsleitungsmitglied (das ist gar kein richtiger Titel - warum nennt man Benesch dann nicht gleich "Übergangs-Vorstand" oder Übergangsprokurist?) da von sich geben.

Die Aussage "Wir waren und sind nicht von der Finanzkrise an den weltweiten Kapitalmärkten betroffen" wird durch den letzten Absatz, wo auf die Sparkassen geschimpft wird doch widerlegt.
Andere Genossenschaftsbanken hatten einen erheblichen Zufluss an Liquidität in den scheinbar sicheren Hafen der durch den Sicherungsfond der Genossenschaften versprochen wird. - Hatte das etwa die VR-Bank nicht? Wenn nicht, warum nicht?!
Die Zunahme der Bilanzsumme um nicht einmal 2% läßt da böses ahnen.

Eine Auswirkung der Finanzkrise ist, daß sich die Marge bei den meisten Banken zu Gunsten der Bank verbessert hat. Die Banken können sich günstiger refinanzieren und geben den Zinsvorteil nur zu einem Bruchteil an die Kunden weiter. Das ist ja für die VR-Bank nichts neues, da sie es ja auch für notwendig erachtete Sparverträge nicht korrekt abzurechnen. Und auch das betrifft eben nicht die Zeit bis 2004, wo von Herzog versucht wird alles hinzuschieben.

Überhaupt nicht reflecktiert wird, warum es unter Aufsicht des damaligen Prüfers Herzog und seiner Kollegen überhaupt über Jahre hat soweit kommen können.
Denn die genannten millionenschweren Kreditsummen sind ja nicht an einem Tag vergeben worden, sondern haben sich unter den Augen der Prüfer über Jahre angehäuft.
Der Ex-Prüfer gehört mit auf die Anklagebank neben "das Trio", hat er doch in seiner Zeit nichts unternommen, die Herren vor das Gericht zu bringen. Erinnert sei nur an die Aufforderungen an die Vertreterversammlung, auf einen Regreß zu verzichten! Hallo Herzog, wer hat denn das veranlaßt, obwohl er alles genau wußte!

Kleine Rechenspiele zum Schluß:
- Wieso ist die geplante Gewinnausschüttung in Höhe von 416.000 Euro geringer als die bejubelte Steuerlast in Höhe von 582.000 Euro? Werden da wieder Beträge den Rücklagen zugeführt. Warum wird die Dividende nicht erhöht? 3,5 % ist doch im Vergleich zu anderen recht mickrig und diese Verzinsung betrifft nur die Genossenschaftsanteile. Damit ist das ebenfalls bereitgestellte Kapital aus thesaurierten Gewinn noch mit keinem Cent verzinst.

- Es sollen neue Kredite in Höhe von 31 Mio Euro ausgegeben worden sein. Es fehlt allerdings die Angabe, wieviel per Saldo neu ausgegeben wurden, denn die Tilgungen und der Verkauf der Forderungen dürften ja weiter geflossen sein?

Nachfolgend die Zahlen per 31.Dezember 2008 und 31. Dezember 2007 aus dem elektronischen Bundesanzeiger:

4. Forderungen an Kunden 196.669.207,11 Euro für 2008 und 243.216 TEuro in 2007

Das Kredit-Gesamtvolumen ist also erneut zurückgegangen auf 188 Mio Euro.
Soviel zu dem dem Satz: "Die VR-Bank ist fest in unserer Region und im hiesigen Geschäftsleben verwurzelt. Für unsere private und mittelständische Kundschaft sind wir ein leistungsstarker und solider Partner"
Die Werbung der VR-Bank, es gäbe bei Ihnen keine Kreditklemme, ist da schon nicht mehr in jedermanns Ohr, wenn tatsächlich das Kreditvolumen nocheinmal zurückgefahren wird.

Wenn dann damit geprahlt wird, daß 31 Mio Euro neue Kredite herausgelegt wurden, das Volumen aber um weitere 8 Mio Euro zurückgegangen ist, dann sind also 39 Mio Euro zurückgekommen. Bei einem Forderungsvolumen wären das 20% des Bestandes. Da stellt sich doch sehr die Frage nach der Struktur des Portfolios und der Fristigkeit der Mittelvergabe.
Ebenso wenig sagt die Zahl etwas aus, an wen denn die Kredite gegangen sind.

Alle diese Fragen werden dann spätestens geklärt, wenn der Jahresabschluß im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht ist.

Dann kommt auch an den Tag, wo der Gewinn denn tatsächlich her kommt bzw. welche Geschäftsbereiche sich wie entwickelt haben.

   

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