Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 1314

Gerhard

21. Januar 2007, 18:00 Uhr

Betreff: Abzocke

Ich möchte mal in einem bildlichen Vergleich aufzeigen, was da in der Vergangenheit mit vielen Kreditnehmern gemacht wurde seitens der VR Bank . Halt, nicht unbedingt seitens der Bank, vielmehr seitens der in der Bank verantwortlich handelnden Managern.
Also, nehmen wir mal als Beispiel einen Landwirt. Er will vergrößern, nimmt einen Kredit auf und kauft zunächst ein Milchkontingent, dann einige Milchkühe um das Kontingent auch ausschöpfen zu können, vielleicht auch noch einige Hektar Wiesen, damit er auch genug zum füttern hat. Bis hierher lief alles gut. Der Kredit ist ausgeschöpft nun geht`s an`s Geldverdienen und Rückzahlen. Der Bauer und seine Familie sind tüchtig, arbeiten bis an die Leistungsgrenze aber der Erfolg will sich nicht so richtig einstellen, die Kühe geben nicht genug Milch. Was ist passiert, die Bänker hatten bereits die Kühe gemolken, und bevor der Landwirt sich versah, blieben ihm lediglich noch ein par Tropfen während die Bank bereits heimlich den Rahm abgeschöpft hatte. Und von den wenigen Tropfen mußte er der Bank auch noch vertragsgemäß und offiziel den Zins bezahlen.
Als nun auch noch der Milchpreis sinkt, schafft es der Landwirt gar nicht mehr, muß zur Bank und darum bitten, die Raten zu strecken. Kein Problem, sagt der Bänker da und gibt ihm gr0ßzügig einen Überziehungskredit, allerdings zu wesentlich höheren Zinsen. Der Landwirt, zunächst erleichtert und dankbar merkt schon bald, daß auch der neue Kreditrahmen nicht reicht und muß sein Limit überziehen - Folge, noch höhere Zinsen für die Überziehung. Nun sitzt er komplett in der Falle. Er arbeitet nur noch für die Bank, denn im Kontokorrent melkt die Bank weiter, zum großen Teil versteckt und heimlich, und natürlich darüberhinaus auch noch ganz offiziel das vertraglich Vereinbarte.
Der Landwirt weiß nicht mehr ein noch aus. Er geht wieder zu seiner Bank, bittet um Umwandlung der kurzfristigen Verbindlichkeiten in langfristige Darlehen. Der Bankmitarbeiter wiegt schwer mit dem Kopf, weißt darauf hin, daß keine Sicherheiten zur Verfügung ständen, ist aber insgeheim sehr interessiert an der Fortführung des für ihn so lukrativen Geschäftes.
Er läßt nun den Landwirt ein wenig zappeln, (erhöhen des Leidensdrucks nennt man das in Bankkreisen!) einige Überweisungen werden in der Folge nicht ausgeführt und der Landwirt steht mit seiner Familie am Rande des Ruins, nicht weil er nicht tüchtig wäre, überhaupt nicht, im Gegenteil, aber die Kühe geben beim melken halt nur noch ganz wenige Tropfen.
Nun macht ihm der Bänker vorsichtig einen Vorschlag: er solle doch den Hof seinen Kindern überschreiben, diese könnten dann eine Lebensversicherung abschließen und dann könnte man über eine Umschuldung nachdenken, er, der Landwirt, bliebe aber natürlich mit in der Haftung!
Gesagt, getan, der Bauer denkt nicht lange nach, er hat schließlich auch keine Alternative, und die Kinder unterschreiben, stolz darauf, dem Vater helfen zu können.
Der Bänker ist stolz auf sich, nun hat er bereits die zweite Generation im Sack, die noch viele Jahre die Kühe füttern wird, die die Bank melkt. Und wenn`s schief geht? Kein Problem, Sicherheiten verwerten, Anwesen versteigern und das, was dann noch übrig bleibt als Schuld, das können die Jungen dann bezahlen denn irgendwann werden die schon was arbeiten! Wenn er schlau ist der Bänker hat er die Sicherheiten schon lange jemandem versprochen, dem er sie verkauft und finanziert.Das Spiel kann von neuem beginnen, das mit dem illegalen melken meine ich.
Eines Tages erfährt nun der geprellte Bauer, daß da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist mit seinen Kühen, daß die zweimal gemolken wurden.Im Internet ließt er, denn seine Tageszeitung schreibt darüber kaum etwas, was die Bänker so getrieben haben und daß es ein Urteil gäbe wonach die Bank verpflichtet wäre zurückzuzahlen! Er geht in die Bank, und will sein Geld, er weist auf die Fehler hin- und- wird vertröstet. Man werde seinen Anspruch prüfen. Er hört nun erstmal wochenlang nichts. Er fragt noch einmal nach, und bekommt zur Antwort dieses Urteil träfe nicht auf ihn zu, und wenn er klagen wollte könne das sehr lange dauern und wäre sehr teuer und die Bank glaube sowieso, das ganze sei verjährt und verwirkt.
Aber, so die Bänker, man wolle ihm ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht unbürokratisch ein wenig helfen, man würde ihm einen gewissen Betrag erstatten, und den Zins für seine Restschuld drastisch senken, so 0,15 bis 0,20% könne man sich schon vorstellen. Wütend und enttäuscht verläßt der Landwirt die Bank. Er geht zu jemandem, von dem er gehört hat, daß der sich in Bankdingen auskennt und sogar eine Schutzgemeinschaft gegründet hätte. Dort erfährt er fürchterliches. Seit 20 Jahren sagt man ihm seien seine Kühe illegal gemolken worden, gesetzeswidrig, und wenn man das alles zusammenzählt was die Bank da abgezockt hat hätte er kaum Schulden gehabt, sein Bauernhof hätte prächtig funktioniert! Er erfährt auch, daß die Bank ihm nicht nur den Schaden komplett mit Zins und Zinseszins erstatten müßte, darüberhinaus stünde ihm auch noch Schadenersatz zu. So jedenfalls hatte das OLG anläßlich einer Verbandsklage geurteilt, und nicht nur das OLG, auch der BGH hatte in verschiedenen Fällen so entschieden. All das hat er seiner Bank dann nochmals geschrieben, aber die hat nur geantwortet, sie würde erneut prüfen und wäre sich keiner Schuld bewußt. Der landwirt rieb sich erstaunt die Augen, hatte doch die Bank in dem zitierten Urteil klar verloren, war dazu verdonnert worden nachzurechnen und zurückzubezahlen. Dem guten Mann wird es nun zu bunt und mit Hilfe der Schutzgemeinschaft und zusammen mit mehreren ähnlich Geschädigten wird Klage eingereicht, verlangt nun eine komplette Neuberechnung seiner Konten, worauf er einen Rechtsanspruch hat. Wir werden sehen, wie`s ausgeht, aber traurig genug ist das schon. In der Zwischenzeit verlassen Berufsgenossen von ihm scharenweise die Bank, und nicht nur Berufsgenossen, wo die Bank doch einst von Landwirten gegründet wurde, von einem gewissen Herrn Raiffeisen, als Hilfe zur Selbsthilfe. Verkommen jetzt, scheinbar zu einem Selbstbedienungsladen für leitende Angestellte, die es in der Vergangenheit doch beinahe geschafft hätten das Leibeigentum wieder einzuführen in dem man ganze Famielien versuchte zu versklaven.

   

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